Antrainierte Muskulatur beeinflusst die Gene aller Nachkommen

Sportliches Training und die Aufarbeitung der eigenen Muskulatur bekommt nicht nur der eigenen Gesundheit und Figur-Gestaltung. Auch Nachkommen profitieren davon. Das zeigt eine aktuelle Studie in den USA.

Die Professoren Richard Howlett und Scott Kirkton von der Universität San Diego beobachteten zwei genetisch identische Gruppen von Ratten über mehrere Generationen. Eine Gruppe wurde für ein körperliches Training begeistert, die andere für Faulheit. Der Versuch lief etwa 18 Monate über mehrere Ratten-Generationen. Aber warum mit Ratten? Ganz einfach: Man hatte die Erkenntnisse 100 Jahre eher zur Hand als bei einem gleichen Versuch mit Menschen.

Trainingseffekt mit Langzeitwirkung

Was man vermutet hatte, zeigte sich zwischen Generation 5 und 7 der sportlichen Ratten: Herzen und Lungen athletischer Jungtiere waren von vornherein deutlich größer angelegt und sie profitierten von einer besseren Durchblutung und Sauerstoffversorgung vor allem der Muskulatur. Die Tiere waren also schon vor Beginn eines eigenen Trainings ausdauernder und leistungsfähiger. Mit anderen Worten: Sie wurden schon so geboren. Ihre Gene waren von den Muskelerfahrungen ihrer Vorgänger geprägt. Die untrainierten Nager zeigten diese Entwicklung nicht.

Eine Sensation in der Forschung

"Die Ergebnisse sind außerordentlich spannend, denn sie zeigen, dass Lunge, Herz und Kreislauf fähig sind, sich von Generation zu Generation besser an gesteigerte Anforderungen anzupassen", so Professor Kirkton.

Ziel der Wissenschaftler ist nun, jene Gene zu identifizieren, die für die natürliche Fitness mitverantwortlich sind. Diese könnten in Zukunft auch für die Behandlung von Muskel-, Herz- und Lungenkrankheiten eine entscheidende Rolle spielen.

Fazit: Antrainierte Muskulatur beeinflusst die Gene aller Nachkommen

Quelle: American Physiological Society Journals und Focus Online 05.04.05 Sport Forschung, Fitness vererbt sich

• Facebook
• Twitter